Vorbildlich und übertragbar
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Der 4. Bundesteilhabepreis zum Thema barrierefreies, selbstbestimmtes und zeitgemäßes Wohnen
Anlässlich der diesjährigen Inklusionstage hat Bundesminister Hubertus Heil am 8. Mai den Bundesteilhabepreis 2022 verliehen. Der Preis zeichnet Praxisbeispiele und Modellprojekte hinsichtlich einer gelungenen inklusiven Sozialraumgestaltung und Übertragbarkeit in andere Regionen und Kommunen aus. Er wurde seit seinem Start 2019 nun schon zum 4. Mal durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) vergeben.
Titel des diesjährigen Wettbewerbs war "WOHNEN barrierefrei • selbstbestimmt • zeitgemäß" Der erste Preis ging an das Wohnquartier am Schönwasserpark Glockenspitz Krefeld (wsg-wohnen.de) mit seinen 146 neuen bzw. umgebauten Wohnungen (darunter 124 barrierefrei/rollstuhlgerecht, mit Nullschwellen, höhenverstellbaren WCs, einem Liegendaufzug, etc.). Erwähnenswert ist, dass laut Einreicher die Mehrkosten für Barrierefreiheit gemäß DIN in zwei von sechs Neubauten nur 1,61 % betrugen. Die Innovation „Wanne to go“, mit dem sich verhältnismäßig einfach ein barrierefreies in ein rollstuhlgerechtes Bad umwandeln lassen soll, ein Quartiersmanagement oder nachbarschaftliche Hilfestellungen im Haushalt, bei Behördengängen oder Arztbesuchen zählen zu den weiteren Besonderheiten. Das Projekt demonstriert somit, wie sich unter frühzeitiger Beteiligung eines Sozialverbandes als anteiliger Bauherr Teilhabe ermöglichen lässt.
Zweiter wurde das „SeWo-LWL-Programm für selbstständiges und technikunterstütztes Wohnen im Quartier“ der Ideenschmiede Inklusives Wohnen (lwl.org). Der 3. Platz ging an PRINZ BGG (bgg-berlin.com), ein noch unrealisiertes Wohnheim für Studierende mitsamt Kita in der Berliner Prinzregentenstraße.
Insgesamt wurden 94 Projekte für den Bundesteilhabepreis 2022 eingereicht. Aus Bayern stammten etwa „IWO - Inklusive Wohnformen in Ingolstadt“ der Münchener eap Architekten und Stadtplaner. Oder die inklusive Wohngemeinschaft TETRA-PACK der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren und die Wohnanlage „Wohnen in der Villa Hammerschmiede“ in Augsburg – ein Gemeinschaftsprojekt des Vereins „Gemeinsam Wohnen mit Handicap“ und der AWO Augsburg, das seit Ende 2020 jungen Menschen mit Behinderung ermöglicht, von zuhause auszuziehen und dennoch gut betreut zu sein.
Ebenso bewarb sich auch „Inklusiv wohnen - selbstbestimmt leben“ von WOHN:SINN -Bündnis für inklusives Wohnen e.V. – ein Verein, der sich erst 2018 in München gründete und in deutschlandweiten Projekten dafür einsetzt, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt und in aktiver Gemeinschaft mit anderen leben können, etwa in inklusiven WGs, Hausgemeinschaften oder Nachbarschaften.
Weitere Informationen: www.bundesteilhabepreis.de
Autorin: Christine Fritzenwallner
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