03.05.2023

Aktiv werden!

Planen und Bauen Soziale Fragen & Förderungen

Aktionstage rund um den Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Auf einer grauen Treppenstufe steht, helllila leuchtend und deutlich in Druckschrift geschrieben, Barriere mit einem Ausrufezeichen dahinter. Das I in dem Wort Barriere ergibt zusammen mit einem Rollstuhlsymbol darunter einen rollstuhlfahrenden Menschen. Links auf der Stufe sind außerdem Reste der offensichtlich mittels rechteckiger Schablone aufgesprühten Farbe zu erkennen.

Foto: BSK e.V.

„Zukunft barrierefrei gestalten“– das Motto des diesjährigen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung unterstreicht wieder einmal auch die Bedeutung von barrierefreiem Planen, Bauen und Sanieren.

Denn die „Zukunft“ ist unter anderem auch unsere gebaute Umwelt, die sich tagtäglich ändert – architektonisch, städtebaulich und auch gebäudetechnisch. Das weiß jeder, der nur ein einziges Mal mit gebrochenem Bein (oder auch „nur“ mit Kinderwagen) versucht hat, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu kommen und an einem gerade „Außer Betrieb“-stillstehenden Aufzug scheiterte.

Um auf all die Hindernisse, die einem Menschen ohne Behinderung kaum auffallen dürften, anzukämpfen und überhaupt auf sie aufmerksam zu machen, dazu gibt es den Europäischen Protesttag. Alljährlich findet er am 5. Mai statt.
In Deutschland ist er dieses Jahr erneut eingebettet in einen Aktionszeitraum: Vom 22. April bis zum 7. Mai veranstalten Verbände und Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe dann landesweit zum Beispiel Informationsgespräche, Demonstrationen etc. Passend dazu und selbstredend der kommunizierte Hashtag #OrteFürAlle.

Auch in Bayern wird das spannend und aufschlussreich: Etwa mit einer Podiumsdiskussion in Passau, einem Rollstuhlparcours in Augsburg und einem Flashmob mit Inklusionssong von Kindern während des Seefelder Wochenmarktes. Oder, in München, mit einer Lesung in Leichter Sprache oder einem Barriere-Check der städtischen Nachtszene, bei der die "Lange Nacht der Musik" sich zugleich in eine "Lange Nacht des Protests“ verwandeln soll.

Die Homepage der Aktion Mensch – seit 25 Jahren Organisator der ursprünglich durch den Verein „Selbstbestimmt Leben“ entstandenen Initiative – bündelt die vielseitigen Aktionen zum Protesttag und stellt sie auch in einer deutschlandweiten Kartenübersicht zusammen (wichtig für die Nutzung ist aber die entsprechende Voreinstellung „5.5.“ über das seitliche Menü rechts).
Neben finanzieller Unterstützung oder Material für Öffentlichkeitsarbeit kann man hier übrigens auch unterstützenswerte Petitionen finden ("Bahnfahren einfach machen", Change.org) oder Aktionspakete anfordern: Sie kennen beispielsweise die eine oder andere Barriere an Ihrem Wohnort? Werden Sie selbst zur Aktivistin oder zum Aktivisten und machen Sie mit einem entsprechenden Hinweis aus Sprühkreide auf das Hindernis aufmerksam (Mitmach-Set "Achtung Barriere!", bsk-ev.org).

Weitere Infos zum Protesttag am 5. Mai und den Initiativen im Aktionszeitraum finden sich unter „Was Du tun kannst“ bei aktion-mensch.de.

Autorin: Christine Fritzenwallner

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