06.06.2023

25 Jahre Sehbehindertentag

Planen und Bauen Soziale Fragen & Förderungen

traßenpoller in Barmbek-Süd mit rot-weiß-gestreifter Strickmütze

Foto: BSVH

Der 6. Juni ist alljährlich nationaler Aktionstag der Sehbehinderten. 1988 vom Deutschen Blinden und Sehbehindertenverband DBSV ins Leben gerufen, macht er unter dem Motto „Ich sehe so wie du nicht siehst“ auf die Bedürfnisse Seheingeschränkter aufmerksam. So auch vor zwei Jahren, als er dazu aufrief, Poller mit selbstgefertigten, rot-weiß-geringelten Mützen zu versehen. Dann, wenn Poller sich visuell nicht stark genug vom Hintergrund abheben, werden sie für Menschen mit Sehbehinderung zur Gefahr –ähnlich wie Schranken, Baustellen oder sonstige Hindernisse auf Gehwegen. Daher ist auch eine barrierefreie Stadtplanung und kontrastreiche Gestaltung öffentlicher Orte wichtig.

Dieses Jahr, zum 25jährigen Jubiläum, ist der Aktionstag dem Thema „Sehbehinderung und Pflege“ gewidmet, da Senioreneinrichtungen eine hohe Zahl an seheingeschränkten Bewohnerinnen und Bewohnern verzeichnen. Im Zeitraum zwischen dem 1. und 11. Juni werden daher analoge und digitale Veranstaltungen und Weiterbildungen für Pflegefachkräfte angeboten (https://www.dbsv.org/sehbehindertentag.html).

In Deutschland kümmert sich Jürgen Dusel, der selbst stark seheingeschränkt ist, als Behindertenbeauftragter der Bundesregierung um die Situation und die Belange von Menschen mit Behinderungen. Anlässlich des Aktionstags im vergangenen Jahr forderte er eine gesetzliche Verpflichtung zur Barrierefreiheit auch für private Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen für die Allgemeinheit bereitstellen. In seiner zweiten Legislaturperiode seit 2022 will er sich nun verstärkt dem Thema „Demokratie braucht Inklusion“ widmen.

Autorin: Christine Fritzenwallner

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