01.05.2019

05/2019 Bauen – Leben – Klima schützen

Klimaschutz

Bauen – Leben – Klima schützen. Ihr Beitrag zählt – machen Sie mit!

"Die Welt zu einem besseren Ort zu machen und uns zusammenzureißen ist schließlich ein überparteilicher, uns einender Grund, hinter dem wir alle stehen können."

Joyce Msuya, Leiterin des UN-Umweltprogramms

 

Die Geschwindigkeit des Klimawandels ist hoch, Menschen reagieren aber nur langsam auf dieses Phänomen. Die derzeitigen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz reichen bei Weitem nicht aus, wie der ausführliche Umweltbericht GEO-6 der Vereinten Nationen von März 2019 aufzeigt. Die Ergebnisse sind beunruhigend: "Entweder wir verbessern den Umweltschutz drastisch oder Millionen von Menschen werden in Städten und Regionen in Asien, dem Nahen Osten und in Afrika bis Mitte des Jahrhunderts vorzeitig sterben.", heißt es in dem Bericht der 250 Wissenschaftler und Experten aus 70 Ländern.

Deutschland ist 2016 dem Pariser Klimaabkommen beigetreten, mit dem angestrebten Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu beschränken. Hierfür müssen die Nettoemissionen von Treibhausgasen (insbesondere CO2) nicht nur sinken, sondern in den nächsten 20 bis 30 Jahren weltweit auf null reduziert werden. Dies erfordert ein rasches gemeinsames Handeln über die nationalen Grenzen hinaus. Ein umfassender politischer und gesellschaftlicher Rahmenplan mit ambitionierten Maßnahmen und Gesetzen, die zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens führen würden, ist weder für Deutschland noch für Europa verabschiedet. Die Aufgabe scheint vor dem Hintergrund der aktuellen Nöte und Ängste, die auch durch die Folgen des Klimawandels hervorgerufen werden, zu komplex.

…und trotzdem bewegt sich etwas!

Schüler demonstrieren europaweit an Freitagen für mehr Klimaschutz und fordern die Erwachsenen zu einem Umdenken sowie raschem Handeln auf. 26.000 Wissenschaftler allein aus Deutschland, der Schweiz und Österreich stellen sich aktuell mit ihrer Kompetenz hinter sie ("Scientists for future"). Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber ruft die Jugend-Klimakonferenzen ins Leben, bei denen die Fragen und Visionen der jungen Generation im Mittelpunkt stehen. In landesweiten, aber auch lokalen Bewegungen setzt sich die Bevölkerung für Artenschutz (Volksbegehren Artenvielfalt) oder eine Mobilitätswende ein (Radelbegehren Berlin, Hamburg, München, Bamberg etc.). Die bayerische Politik hat in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen, ein bayerisches Klimaschutzgesetz auf den Weg zu bringen, verbunden mit verbindlichen Etappenzielen und Maßnahmen für alle an der Gesellschaft Beteiligten. Bayern übernimmt eine Vorreiterrolle im Klimaschutz, schon aufgrund seiner Topgrafie. Die Veränderungen durch den Klimawandel sind im Alpenvorland und in den angrenzenden Gebirgsregionen offensichtlicher als an vielen anderen Orten.

In allen Branchen, Unternehmen aber auch in Politik und Gesellschaft werden Maßnahmen und Anpassungsstrategien zum Klimaschutz diskutiert und teilweise auch umgesetzt. Energieeinsparung und suffizientes Verhalten, das den Energie- und Konsumbedarf von vornherein auf ein optimales Maß reduziert, finden auf allen Ebenen verschiedene Ansätze und Projekte. Die Haltung und Projekte jedes Einzelnen regen zum Nachdenken und Nachahmen an.

Was können Architekten und stellvertretend die bayerische Architektenkammer im baulichen Bereich bewegen? Architekten und Planer haben die Fähigkeit und Erfahrung, Bauprojekte in ihrer Ganzheitlichkeit und über die gesamte Lebensdauer hinweg beurteilen und beeinflussen zu können. Nachhaltige Strategien und Konzeptionen anzuregen, zu entwickeln und erfolgreich umsetzen, ist eine der Zukunftsaufgaben des Berufstandes. Die zu behandelnden Themen sind vielfältig und Detailwissen ist allen Sparten gefragt.

Die Architektenkammer ist Bündnispartner der Bayerischen Klima-Allianz und des Bündnisses Flächensparen. Sie setzt sich für die Fachkompetenz ihrer Mitglieder ein und bietet für die berufliche Praxis – auch im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes – vielfach Unterstützung. Hierfür wurde die Beratungsstelle Energieeffizienz und Nachhaltigkeit – BEN 2016 von der Bayerischen Architektenkammer und dem bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr ins Leben gerufen. Die BEN trägt dazu bei, das Bewusstsein der Akteure des Planens und Bauens für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu schärfen, Wissen zu vermitteln und in Theorie und Praxis Unterstützung zu leisten. Ratsuchende aus allen Bereichen des Bauens, Bauherren, Kommunen, Architekten, Fachplaner und viele mehr, richten ihre allgemeinen oder projektbezogenen Fragen an die BEN und nutzen die kostenfreien und neutralen Beratungen der Experten.

Kommunikation ist erfolgreich im Dialog. Daher hat die BEN die Richtung hier einmal umgedreht und hat Interessierte, Planer und politische Akteure nach ihrem Beitrag gefragt: Bauen, Leben, Klima schützen:

  • Wo setzen Sie, beruflich und/oder privat, Ihren Schwerpunkt im Sinne des Klimaschutzes?
  • Wie sehen Ihre persönlichen Ziele und Vorstellungen einer zukunftsfähigen Gesellschaft aus?
  • Welche Unterstützung benötigen Sie hierfür?

Lesen Sie in den Kommentaren, was für Statements wir bisher erhalten haben und posten Sie Ihren Beitrag...

Autoren: Prof. Clemens Richarz und Kathrin Valvoda, BEN


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