07.06.2023

Warum Unterstützte Kommunikation selbstverständlich werden muss

Leichte Sprache und Unterstützte Kommunikation

Sammlung von verschiedenen Kommunikationshilfen: Talker mit Metacom Symbolen mit dynamischen Display, Time Timer, Piktogrammkarten in Stoffhüllen mit Sichtfenster zum Thema Pizza, Einlaminierte Fotos von Realgegenständen an einem Schlüsselband

Foto: Julia Merkel

Oft wird der Nutzen von Unterstützter Kommunikation in Frage gestellt. Dass der Einsatz von Kommunikationshilfen zu zeitaufwändig, zu kompliziert oder zu ungewohnt sei, sind vielleicht nur 3 Beispiele für häufig auftretende Vorbehalte. So mag sich vielleicht gar die Frage stellen, ob sich Unterstützte Kommunikation überhaupt lohnt und es nicht besser wäre, darauf zu verzichten.

Stellen Sie sich deshalb vor: Sie sind nicht in der Lage Ihrer Umgebung mitzuteilen, dass Sie Hilfe brauchen, dass Sie etwas ablehnen möchten oder, dass Sie jemanden mögen. Oder stellen Sie sich vor, dass Sie nicht ihre Meinung sagen, etwas kommentieren oder etwas selbst entscheiden können; dass alles in Ihrem Leben von anderen Personen fremdbestimmt wird. Und diese Situationen stellen nur einen kleinen Teil dessen dar, wofür Kommunikation tagtäglich eingesetzt wird. Was wäre, wenn Sie all dies nicht mehr ausdrücken und für ihre Umgebung verständlich machen könnten?

Diese Vorstellung mag vielen Menschen ohne lautsprachliche Einschränkungen sehr fremd vorkommen. Aber bei wiederum vielen anderen Menschen stimmt diese Vorstellung vielleicht mit ihrer Lebensrealität überein, da sie nicht über ausreichende Lautsprache verfügen, um mit ihrer Umgebung verständlich in Kommunikation zu treten.

Deswegen muss es selbstverständlich sein, dass Unterstützte Kommunikation in Form von Kommunikationshilfen und Methoden eingesetzt wird, damit jede Person die Möglichkeit hat, ihren Alltag selbstbestimmt zu gestalten. Denn Kommunikation im Alltag muss für jede Person möglich sein.

Autorin: CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH

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