01.03.2023

Was ist eigentlich Unterstützte Kommunikation?

Leichte Sprache und Unterstützte Kommunikation

Person drückt auf eine Taste auf einem Talker.

Foto: Julia Merkel

Nicht kommunizieren zu können, scheint undenkbar. Denn jeder Mensch findet sich tagtäglich in Situationen wieder, in denen er mit anderen Personen kommuniziert, z. B. um die eigene Meinung mitzuteilen, um etwas abzulehnen oder um seine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern.

Nicht alle Menschen können diese, auf den ersten Blick, selbstverständlichen Dinge alleine umsetzen und deswegen benötigen sie Hilfe in Form von Unterstützter Kommunikation.  

Dieser Artikel ist ein kurzer Überblick zum Thema Unterstützte Kommunikation und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 

Wer braucht Unterstützte Kommunikation?

Unterstützte Kommunikation (abgekürzt: UK) geht davon aus, dass jede Person das Bedürfnis nach Kommunikation hat, auch wenn sie beim Sprechen und/oder Verstehen von Lautsprache beeinträchtigt ist. Diese Beeinträchtigungen können entweder angeboren oder erworben sein.

Wie kann Kommunikation unterstützt werden?

Unterstützte Kommunikation bietet betroffenen Personen, trotz dieser Einschränkungen, eine Möglichkeit mit ihrer Umwelt zu interagieren und zu kommunizieren. Damit dies gelingt, werden körpereigene Kommunikationsformen und verschiedene Kommunikationshilfen zur Verständigung eingesetzt. Die Bandbreite erstreckt sich von Mimik, Gestik und Gebärden über Kommunikationstafeln und -ordner bis hin zu sprechenden Tasten und Sprachcomputern (sogenannte Talker). Dadurch kann Lautsprache ersetzt oder ergänzt werden.

Was ist bei der Auswahl und beim Benutzen von Kommunikationshilfen zu beachten?

Allgemein gilt, dass betroffene Personen keine Voraussetzungen wie z. B. ein bestimmtes Alter, bestimmte motorische oder kognitive Fähigkeiten erreicht haben müssen, damit Kommunikationshilfen genutzt werden können. Vielmehr ist entscheidend, dass alle eingesetzten Kommunikationshilfen individuell an die motorischen und kognitiven Fähigkeiten der betroffenen Person angepasst sind. Zusätzlich müssen auch die Interessen und der alltägliche Bedarf der betroffenen Person berücksichtigt werden. Gerade letzteres kann bedeuten, dass die betroffene Person in ihrem Alltag unterschiedliche Kommunikationsformen und -hilfen in unterschiedlichen Situationen verwendet. Beispielsweise benutzt die unterstützt kommunizierende Person bei ihrer Körperpflege, sollte sie dabei Unterstützung benötigen, u. U. Gebärden und/oder eine Kommunikationstafel mit Symbolen und Schrift, wohingegen sie auf der Arbeit auf einen Talker zurückgreift. Entscheidend ist, dass sich nicht nur auf eine Kommunikationshilfe verlassen wird, sondern dass die unterstützt kommunizierende Person all ihre derzeitigen Kommunikationsfähigkeiten nutzt.

Welche Rolle spielt das Umfeld von unterstützt kommunizierenden Personen?

Aber nicht nur auf die individuell angepasste Kommunikationshilfe kommt es an, sondern auch auf die Personen im Umfeld der betroffenen Person. Das Umfeld hat nämlich großen Einfluss darauf, ob die Kommunikation über eine Kommunikationshilfe erfolgreich ist. Besonders in der Anfangsphase mit einer Kommunikationshilfe ist es wichtig, dass alle Personen aus dem Alltag der betroffenen Person die Kommunikationshilfe ebenfalls nutzen und zur Kommunikation einsetzen. Damit werden sie zu Sprachvorbildern, indem sie der betroffenen Person vormachen, wie die Kommunikationshilfe funktioniert und wie sie zur Kommunikation eingesetzt wird. Das Mitnutzen einer Kommunikationshilfe mag am Anfang ungewohnt und befremdlich wirken, aber es ist ein wesentlicher Aspekt davon, dass die betroffene Person lernt, erfolgreich über eine Kommunikationshilfe zu kommunizieren.

Autorin: CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH

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