Global Disability Summit 2025: Inklusion im Fokus
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Der Weltgipfel für Menschen mit Behinderungen setzt Meilensteine für barrierefreie Projekte weltweit: 15 % Förderung für Inklusionsprojekte und 800 Selbstverpflichtungen zur Barrierefreiheit.
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Gruppenbild von Teilnehmenden des Weltgipfels für Menschen mit Behinderungen
Anfang April fand in Berlin der dritte Global Disability Summit (GDS) statt, der von Deutschland, Jordanien und der International Disability Alliance (IDA) ausgerichtet wurde. Der Summit ist eine wichtige Plattform, um die Rechte von Menschen mit Behinderungen weltweit zu stärken und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention voranzutreiben.
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Logo: Global Disability Summit
An dem Gipfel in Berlin mit über 4.500 Personen nahmen Delegationen aus über 100 Ländern teil – darunter hochrangige Regierungsvertreterinnen und -vertreter, die sich durch konkrete politische Verpflichtungen zur Förderung von Inklusion bekannten. Ein zentraler Bestandteil des Summits war die starke Präsenz von Organisationen für Menschen mit Behinderungen (OPDs). Diese Selbstvertretungsorganisationen brachten die Perspektiven der Betroffenen direkt in die Diskussion ein und stellten sicher, dass ihre Stimmen gehört wurden.
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Eine der zahlreichen Diskussionsrunden beim Weltgipfel für Menschen mit Behinderungen (GDS)
Auch zahlreiche internationale Organisationen wie UN-Institutionen und Nichtregierungsorganisationen beteiligten sich aktiv am Programm und setzten insbesondere auf die Förderung der Rechte von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen. Neben politischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren waren auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Privatwirtschaft anwesend. Unternehmen stellten innovative Ansätze für inklusive Arbeitsplätze vor und präsentierten ihre Rolle bei der Schaffung barrierefreier digitaler Lösungen. Ergänzt wurde das Teilnehmerfeld durch Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, die neueste Forschungsergebnisse zur Inklusion präsentierten, sowie durch engagierte Aktivistinnen und Aktivisten, die ihre persönlichen Erfahrungen einbrachten und für eine inklusive Zukunft warben. Diese breite und interdisziplinäre Beteiligung machte deutlich, dass die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention eine Gemeinschaftsaufgabe ist – eine Aufgabe, die Staaten, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und die Betroffenen selbst nur im Dialog und im gegenseitigen Respekt bewältigen können. Der GDS 2025 setzte damit ein starkes Zeichen für globale Zusammenarbeit und konkrete Fortschritte auf dem Weg zu einer inklusiveren Welt.
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Bundeskanzler Olaf Scholz lässt sich anlässlich der Eröffnung des Global Disability Summits in Berlin eine Handprothese erklären.
Ein zentrales gemeinsames Ergebnis des Gipfels war die Verabschiedung der sogenannten "Amman-Berlin-Erklärung". Diese legt fest, dass künftig mindestens 15 % aller Entwicklungsprojekte die Inklusion von Menschen mit Behinderungen fördern sollen, entsprechend dem Anteil der weltweit betroffenen Bevölkerung. Darüber hinaus wurden über 800 internationale Selbstverpflichtungen eingereicht, die konkrete Maßnahmen zur Verbesserung von Barrierefreiheit und Inklusion in verschiedenen Bereichen darstellen. Diese reichen von der Anpassung öffentlicher Einrichtungen bis hin zur Förderung inklusiver Bildung und Beschäftigung.
„Mit der Amman-Berlin-Erklärung ist uns ein echter Durchbruch für die Rechte von Menschen mit Behinderungen weltweit gelungen“,
erläutert Entwicklungsministerin Svenja Schulze.
„Erstmals gibt es ein messbares Ziel, wie internationale Zusammenarbeit zu Inklusion beitragen kann. Das wird weltweit die Kräfte stärken, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzen. Dazu kommen die mehr als 800 Zusagen: Mit jeder Selbstverpflichtung kommt die Welt der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ein Stück näher. In Zeiten, in denen manche das Recht des Stärkeren durchsetzen wollen, sendet dieser Gipfel ein starkes Signal der Mitmenschlichkeit. Gemeinsam stellen wir uns gegen jegliche Angriffe auf Teilhabe und Inklusion.“
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Bundesministerin Svenja Schulze sowie weitere Teilnehmende während des GDS
Die Ergebnisse des Global Disability Summit 2025 haben für das Gastgeberland Deutschland auf nationaler Ebene eine hohe Strahlkraft, da sie die politischen und gesellschaftlichen Bemühungen um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen weiter ankurbeln und verstärken. Im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe werden die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen künftig noch stärker berücksichtigt. Das Engagement für Barrierefreiheit und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist aber nicht nur eine globale, sondern auch eine lokale Aufgabe, die an vielen Stellen dezentral gestärkt werden muss. Für die Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer bieten die Ergebnisse des Gipfels mit dem Schwerpunkt Inklusion wertvolle Impulse. Der Fachbereich Architektur und Stadtplanung ist jetzt mehr denn je gefordert, innovative Lösungen zu entwickeln, die Barrieren abbauen und Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtern.
Zum Film: https://youtu.be/Worc3AxXPF8
Autorin: Bettina Sigmund
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Screenshot der Videokampagne zum Global Disability Summit
Weitere Informationen des BMZ: https://www.bmz.de/de/aktuelles/global-disability-summit
https://www.bmz.de/de/aktuelles/aktuelle-meldungen/gds-endet-mit-starken-zusagen-fuer-weltweite-inklusion-249718
Zur internationalen Website des GDS 2025 https://www.globaldisabilitysummit.org/