Der Schlüssel zum barrierefreien Content: Perfekte Alternativ-Texte
Digitale Barrierefreiheit
Gute Alternativtexte sind entscheidende Elemente der digitalen Barrierefreiheit. Sie ermöglichen Menschen mit Sehbehinderungen, den Inhalt von Bildern und Grafiken zu verstehen. In diesem Artikel klären wir darüber auf, warum Alternativtexte wichtig sind und welche unterschiedlichen Arten der Alternativtexte es gibt.
Was sind Alternativtexte und wozu dienen sie?
Alternativ- oder ALT-Texte sind entscheidend für blinde Menschen. Diese Texte werden in den Quellcode einer Webseite integriert und ermöglichen es Screenreadern, den Inhalt von Bildern zu erfassen und vorlesen zu können. In der Regel werden die ALT-Texte vom Online-Redakteur im Contentmanagement-System (CMS) hinterlegt.
Die Hauptfunktion eines ALT-Texts besteht darin, die wesentlichen und relevanten Elemente eines Bildes zu beschreiben. Dabei ist es wichtig, dass nur Informationen angegeben werden, die für das Verständnis des Bildes im Kontext der Webseite notwendig sind. Der Leitsatz „so kurz wie möglich, so lang wie nötig“ sollte hierbei stets beachtet werden. Ein präziser und informativer ALT-Text trägt nicht nur zur Verbesserung der Nutzererfahrung bei, sondern erfüllt auch rechtliche Vorgaben zur Barrierefreiheit.
Verschiedene Arten der Alternativtexte
Je nach Art und Funktion des Bildes unterscheiden sich die Alternativtexte. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Unterscheidungen.
Illustrierendes Bild
Bilder spielen eine entscheidende Rolle dabei, den Inhalt eines Textes zu ergänzen und zu bereichern. Bietet ein Bild nicht nur einen visuellen Anreiz, sondern vermittelt auch zusätzliche Informationen, benötigt es einen Alternativtext oder ALT-Text.
Der ALT-Text beschreibt die Hauptinhalte des Bildes und ermöglicht es Menschen mit Sehbehinderungen, den visuellen Inhalt zu erfassen. Ein guter ALT-Text ist 80 bis 120 Zeichen lang und enthält eine neutrale Beschreibung dessen, was auf dem Bild zu sehen ist. “Jung”, “Schön" oder “gemütlich” liegen im Auge des Betrachters und sind deswegen Wertungen, die bei einem guten ALT-Text fehlen.
Illustrierende Bilder haben meist auch eine Bildunterschrift. Diese darf mit dem ALT-Text nicht identisch sein, denn beide Elemente haben eine unterschiedliche Funktion. Während der ALT-Text die wesentlichen Informationen zusammenfasst, kann die Bildunterschrift zusätzliche Kontextinformationen oder Erklärungen bieten. Diese Differenzierung sorgt dafür, dass sowohl die Zugänglichkeit als auch das Verständnis des Inhalts verbessert werden.
Schriftgrafik
Schriftgrafiken sind ein Beliebtes Mittel, um Informationen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Bei der Integration von Text in Bilder ist es wichtig, die Lesbarkeit sicherzustellen. Achten Sie darauf, dass der Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund ausreichend hoch ist, um eine klare Wahrnehmung zu gewährleisten. Zudem sollte die Schriftgröße angemessen gewählt werden, damit der Text sowohl in großen als auch in kleinen Formaten gut lesbar bleibt. So erreichen Sie auch Menschen, die aufgrund des Alters oder eine Seheeinschränkung nicht mehr so gut sehen.
Der ALT-Text einer Schriftgrafik enthält allen Text, der auf dem Bild zu lesen ist. Sollte die gleiche Information bereits in unmittelbarer Umgebung des Bildes stehen, bleibt der ALT-Text leer.
Schmuckgrafik
Schmuckgrafik spielt eine entscheidende Rolle in der visuellen Gestaltung von Texten. Sie dient ausschließlich der optischen Aufwertung und unterstützt die Leserführung, ohne zusätzliche Informationen zu vermitteln. Diese grafischen Elemente, wie z. B. Ornamente oder dekorative Linien, unterbrechen den Textfluss und schaffen visuelle Ankerpunkte. Somit tragen sie dazu bei, die Aufmerksamkeit des Lesers zu lenken und das Gesamtbild ansprechender zu gestalten.
Damit haben diese eine rein optischen Funktion und bieten keinen inhaltlichen Mehrwert. entsprechen bleibt in diesem Fall der ALT-Text leer.
Komplexe Grafiken und ihre Bildbeschreibung
Komplexe Grafiken enthalten häufig eine Fülle von Informationen, die nicht vollständig im ALT-Text erfasst werden können. Daher ist es unerlässlich, eine detaillierte Bildbeschreibung bereitzustellen. Diese Beschreibung kann entweder direkt nach der Grafik verlinkt oder in einem Akkordeon-Element integriert werden. Auf diese Weise bleibt der Textfluss des Hauptinhalts ungestört, während die Leserinnen und Leser dennoch auf die zusätzlichen Informationen zugreifen können.
Der ALT-Text sollte klar angeben, wo die Bildbeschreibung zu finden ist. Dies stellt sicher, dass alle Nutzerinnen und Nutzer, einschließlich jener mit Sehbehinderungen, die nötigen Informationen erhalten, um den Inhalt angemessen zu verstehen. Eine gut strukturierte Bildbeschreibung fördert nicht nur die Barrierefreiheit, sondern verbessert auch die Benutzererfahrung insgesamt. Achten Sie darauf, dass die Beschreibung prägnant und informativ ist, damit sie den komplexen Informationen gerecht wird, ohne überflüssige Details zu enthalten.
ALT-Texte machen Ihre Website zugänglicher
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Bilder und Grafiken auf einer Website eine entscheidende Rolle spielen und für alle Nutzenden zugänglich gemacht werden müssen. Blinde Menschen sind auf Screenreader angewiesen, die den Inhalt vorlesen, weshalb ein aussagekräftiger ALT-Text unverzichtbar ist, um die darin enthaltenen Informationen erreichbar zu machen. Durch die Berücksichtigung dieser Punkte fördern Sie nicht nur die Barrierefreiheit Ihrer Website, sondern schaffen auch ein inklusiveres Nutzererlebnis.
Autorin: Stiftung Pfennigparade