26.04.2023

Browser Integrationen: unsere 5 wichtigsten Tools, um Barrierefreiheit auf Webseiten zu prüfen.

Digitale Barrierefreiheit

Foto: Stiftung Pfennigparade

Will man eine Webseite auf Barrierefreiheit überprüfen, stecken Barrieren häufig im unsichtbaren Bereich. Es gibt aber Browser-Erweiterungen, die einem das Leben erleichtern, ohne dass man in den Code der Webseite schauen muss. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Tools helfen können, die Barrierefreiheit auf ihrer Webseite zu überprüfen.

Web Developer Toolbar

Web Developer ist eine Browsererweiterung, die Ihnen in vielen Bereichen bei der Überprüfung der Barrierefreiheit Ihrer Website helfen kann. Es bietet Features in verschiedenen Kategorien, die beispielsweise helfen Alternativtexte schneller zu kontrollieren, Title-Attribute anzeigen zu lassen, HTML zu validieren oder Fehler bei Formularen zu beheben. Die Vielseitigkeit des Tools hilft bei verschiedenen Problemen der Barrierefreiheit.

HeadingsMap

Die Browsererweiterung HeadingsMap ist ein Tool, das dabei unterstützt, die Überschriftenstruktur auf einer Website zu überprüfen und zu optimieren. Es zeigt die Hierarchie der Überschriften auf einer Website in einer Baumstruktur an und ermöglicht es, schnell zu erfassen, ob Überschriften korrekt formatiert sind. Dadurch erkennt man schnell, ob die Struktur der Überschriften sinnvoll ist.

Landmark Navigation

Die sogenannten Landmarks zeichnen in der Regel bestimmte Sektionen mittels WAI-ARIA aus. Darunter fallen beispielsweise die Suche, der Hauptinhalt oder verschiedenen Menüs (z.b. Hauptmenü oder das Footermenü). Mithilfe der Erweiterung Landmark Navigation kann man sich diese gesammelt ausgeben lassen. Vor allem für Nutzende eines Screenreaders sind Landmarks hilfreich, um sich auf einer Webseite zu navigieren, ohne die komplette Seite lesen zu müssen. Die Erweiterung hilft, um sich beim Testen einen Überblick über das Vorhandensein korrekt ausgezeichneter Landmarks zu verschaffen.

WAVE Tool

Das WAVE-Tool ist eine Browser Integration, die Webseiten auf verschiedene Barrierefreiheitsprobleme überprüft. Es analysiert die Website auf Fehler und bietet Erklärungen für die gefundenen Probleme. Der Ergebnisbericht ist vielfältig und gibt beispielsweise an, ob Kontrastfehler bestehen, wie die Überschriftenhierarchie gestaltet ist, ob Alternativtexte fehlen oder wie ARIA-Lables benannt sind. Wir nutzen das Tool hauptsächlich, um uns in Kurztests einen schnellen Überblick zu verschaffen. Man sollte den Fehlerbericht allerdings noch einmal konkret überprüfen, da das Tool nicht alle Probleme entdeckt.

Accessibility Insights

Die vielseitig einsetzbare Browsererweiterung Accessibility Insights kann in einer Art Kurztest dabei helfen, Aspekte der Barrierefreiheit schrittweise zu überprüfen. Einzelne Prüfkriterien werden in Prüfschritten erklärt und mithilfe einer Visualisierung auf der Seite herausgehoben. Wir nutzen das Tool häufig, um die Tastaturreihenfolge visuell darzustellen.

 

Fazit

Browsererweiterungen können Probleme der Barrierefreiheit auf Webseiten unmittelbar und nutzerfreundlich hervorheben. Die Überprüfung des Codes der Webseite ist so häufig nicht nötig. Die Inspektor- oder Entwicklertools der Browser ersetzen sie aber nicht vollständig, da man die Ergebnisse teilweise im Code gegenprüfen muss. Umfassendere Tools wie WAVE oder Accessibility Insights prüfen zwar Teilbereiche der Barrierefreiheit automatisiert, sie sind allerdings nicht fehlerfrei und vor allem nicht in der Lage, die Aspekte der Barrierefreiheit zu überprüfen, die nur von Menschen bewertet werden können. Wir nutzen Browsererweiterungen jedoch regelmäßig, da sie viele Prozesse in der Testung beschleunigen.

Zusätzlicher Hinweis

Alle Verlinkungen zu den Erweiterungen sind für den Browser Chrome hinterlegt. Bis auf Accessibility Insights sind die Erweiterungen auch in Mozilla Firefox in den Add-Ons auffindbar.  In Edge sind wiederum fehlt die Erweiterung Web Developer Toolbar, alle anderen sind verfügbar. Die angegeben Add-Ons oder Erweiterungen sind in englischer Sprache verfasst.

Autorin: Stiftung Pfennigparade

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