28.02.2023

Barrierefreie Semantik

Digitale Barrierefreiheit

Monitoransichten

Foto: Stiftung Pfennigparade

Unter Semantik versteht man die Verwendung von HTML-Tags, um die Bedeutung des Inhalts auf einer Webseite zu beschreiben. Dies ist wichtig für die Barrierefreiheit, da es Hilfsmittel wie Screenreader unterstützt, Struktur und Inhalt einer Webseite zu verstehen. Verwendet man keine semantischen Auszeichnungen oder benutzt man sie nicht korrekt, kann es sein, dass Nutzende mit Einschränkungen Probleme haben, auf einer Webseite zu navigieren oder Inhalte zu verstehen.

Semantik ist wichtig für Menschen mit Seheinschränkungen

Einer der wichtigsten Vorteile von barrierefreier Semantik ist, dass sie die Barrierefreiheit einer Webseite für Menschen mit Sehbehinderungen verbessert. Hilfsmittel für blinde Menschen, die sogenannten Screenreader, nutzen die semantische Struktur einer Webseite, um zu navigieren und den Text strukturiert auszugeben. Wenn eine Webseite nicht semantisch strukturiert ist, kann der Screenreader den Inhalt möglicherweise nicht richtig interpretieren, was es dem Benutzer schwer macht, ihn zu verstehen.

Die korrekte Auszeichnung ist zudem für die Funktionalitäten von Screenreadern wichtig. Blinde Menschen navigieren sich häufig von einem semantisch ausgezeichneten Element zu einem anderen, beispielsweise von Überschrift zu Überschrift. Dies erleichtert es blinden Menschen sich schnell auf einer Seite zurechtzufinden, ohne den ganzen Inhalt der Seite vorlesen zu lassen.

Die korrekte Verwendung von semantischen Elementen

Um barrierefreie Semantik auf einer Webseite zu erreichen, ist es wichtig, die richtigen HTML-Tags zu verwenden, um die Bedeutung des Inhalts zu beschreiben. Beispielsweise sollte man einen Überschriftentag (H1-H6) verwenden, um eine Überschrift zu beschreiben, einen Absatz-Tag (P) verwenden, um einen Absatz Text zu beschreiben, und einen Listen-Tag (UL oder OL) verwenden, um eine Liste von Elementen zu beschreiben. Es ist auch wichtig, Attribute wie „alt“ zu verwenden, um Bilder zu beschreiben und „label“ zu verwenden, um Formularelemente zu beschreiben. Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, auf welche Hintergrundinformationen Anwendungen wie Screenreader zugreifen, um sie für blinde Menschen zu beschreiben.

Semantik hilft auch in der Redaktion

Beschäftigt man mit sich mit semantischen Auszeichnungen in redaktionellen Artikeln, hat dies auch Vorteile für die Strukturierung: verwendet man Überschriften, Listen oder ähnliche Elemente konsequent, werden Artikel logischer und besser verständlich. Man macht sich schon beim Schreiben eines Artikels mehr Gedanken über die redaktionelle Strukturierung.

Zusätzlicher Nutzen: Suchmaschinen profitieren von korrekter Semantik

Suchmaschinen greifen, ähnlich wie Screenreader, nicht nur auf die sichtbaren Bestandteile Webseite, wie beispielsweise Text, sondern auch auf Hintergrundinformationen, zu. Suchmaschinen wie Google nutzen die semantische Struktur einer Webseite, um den Inhalt zu verstehen und seine Relevanz für eine Suchanfrage des Nutzenden zu bestimmen. Eine Webseite, die semantisch strukturiert ist, wird in den Suchergebnissen auch höher gerankt.

Nicht nur auf Webseiten anwendbar

Die Logik der semantischen Auszeichnungen ist nicht nur auf Webseiten anwendbar. Dokumente beispielsweise können durch die Verwendung von Formatvorlagen ebenfalls semantisch ausgezeichnet. Die Logik ist in der Regel die gleiche. Ähnlich wie in Editoren im Content Management Systemen von Webseiten, kann man Formatvorlagen in Dokumenten nutzen, um beispielsweise Überschriften oder Listen auszuzeichnen. Diese sollte man konsequent nutzen, um Barrierefreiheit herzustellen.

Fazit

Barrierefreie Semantik ist ein wichtiger Aspekt, um eine Webseite für alle Nutzenden zugänglich zu machen. Durch die Verwendung der entsprechenden HTML-Tags und die logische und sinnvolle Strukturierung von Inhalten, verbessert die Zugänglichkeit für Menschen mit Einschränkungen. Gleichzeitig verbessert eine korrekte Semantik aber auch die Qualität einer Webseite für alle Nutzenden.

Autor: Stiftung Pfennigparade

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